
TRUE FACES
FRANKFURT
Zur Arbeit
„True Faces“ stellt meine Diplom- und damit auch Abschlussarbeit im Zuge des Schauspielstudiums dar. Filmisch sollen 2021 die Erfahrungen des wohnungslosen Martin verarbeitet werden, die in zahlreichen gemeinsamen Treffen zusammengetragen wurden. So berichtet er mir von seiner Kinderheit und Jugendzeit, über die Zeit seiner Arbeit als Broker bis hin zu seinem Leben auf und von der Straße. Unterstützt werde ich dabei von Sophie Krieg in der Regie und Nico Spahn an der Kamera, die mit dieser Arbeit ihre Bachelor-Arbeit ihres Motion Picture Studiums an der h_da Darmstadt vorlegen.
Die Frage die als Basis zugrunde liegt ist, was in einem Menschen vorgeht, den die Gesellschaft nicht mehr als Teil ihrer selbst anerkennt. Wer auf der Straße lebt ist gescheitert, dieses Bild hat sich für viele Menschen unter all dem Leistungsdruck und der Existenzangst unserer Zeit eingestellt. Da wegzuschauen und sich bloß nicht mit dem Scheitern in Verbindung bringen zu lassen ist der häufigste Umgang mit dem Thema. Dabei vergessen wir jedoch, dass sich hinter den Menschen eine oft mehr als normale Lebensgeschichte verbirgt.
Ziel des Films ist, den Zuschauer für eine Reflektion der eigenen Vorurteile gegenüber obdachlosen Menschen zu öffnen. Wir als Gesellschaft entscheiden, was wir als kriminell erachten und was nicht, wo wir wegschauen wollen und wo nicht, und ob wir ein Menschenleben fallen lassen wollen oder nicht.
Klar ist: Es lohnt sich immer, genau hinzuschauen. Welche Erwartungen stellt ein Mensch, der in einem kapitalistisch geprägten System aufwächst, an sich selbst? Was passiert mit einem Menschen, wenn sich die Versprechen des Kapitalismus für ihn nicht einlösen? Und wie verändert sich die Eigenwahrnehmung eines Menschen, wenn die Gesellschaft seine Existenz als gescheitert quittiert? Oder lässt sich eine kapitalistische Denkstruktur selbst durch den Umstand nicht schmälern, dass man sich nahezu in einer Nichtexistenz bewegt?
True Faces soll uns helfen, die Masken abzutragen, die uns und anderen täglich aufgesetzt werden und die wahren Gesichter der Menschen zu sehen, die uns begegnen .
Inhalt des Kurzfilms
Martin hat ein Paket für sich an die Adresse seiner ehemaligen Arbeitskollegin Daniela geschickt, welches er an seinem 29. Geburtstag abholt. Damals haben die beiden in derselben Firma Aktien übers Telefon verkauft, heute arbeitet Daniela als Kundenberaterin in einer Bank während Martin arbeits- und wohnungslos ist. Der ahnungslose Martin wird von Daniela mit einem Sekt und Fotos aus ihrer damaligen Zeit überrascht, doch statt großer Freude entsteht ein heftiger Streit. Sie hat sich vorgenommen, Martin davon zu überzeugen, wieder arbeiten zu gehen. Jedoch übersieht sie dabei, dass Martin eigentlich gar kein Bedürfnis hat in die Arbeitswelt zurückzukehren, von der er schon viel zu oft enttäuscht wurde. Er wird das Gefühl nicht los von Daniela als gescheitert angesehen zu werden, nur weil er, anders als alle anderen aus Danielas Umfeld, keiner Arbeit nachgeht und in einem leerstehenden, verfallenen Haus lebt. Er ist von dem Verhalten der langjährigen Freundin verletzt, während Daniela andere Sorgen plagen. Sie trägt seit Langem Schuldgefühle mit sich, weil sie weiß, dass der Job, den sie damals zusammen gemacht haben, Menschen in den Ruin getrieben hat. Nicht nur mit einer Alkoholsucht hat sie daher zu kämpfen, sondern auch einen Selbstmordversuch hat sie hinter sich. Da sie ihre Sucht mittlerweile überwunden hat, versucht sie nun ihre Schuld zu begleichen, indem sie Martin einen Job in ihrer Firma anbietet. Martin sehnt sich jedoch wie so oft einfach nur nach einer Begegnung auf Augenhöhe.
Finanzierung und Spenden
Im Zuge dieses Projekts starten wir einen Crowdfunding-Aufruf, um Geld für die Person zu sammeln, die hinter „Martin“ steckt. Nur durch seine Offenheit und durch sein Vertrauen war es überhaupt möglich, diesen Film zu realisieren. Die emotional anstrengende Arbeit wollen wir somit vergüten, und ihm die Möglichkeit geben, frei über das Geld zu verfügen.
weitere Informationen folgen!!
Vielen Dank an alle Unterstützer im Voraus!
Ich freu mich auf eure Nachrichten!